am 18. Oktober, vor 75 Jahren, wurde das Dorf Speele fast zur Hälfte durch die Bombardierungen der alleierten Flugzeuge beschädigt oder zerstört.
Als am letzten Freitag um 11:04 Uhr und um 11:18 Uhr kurz Sirenenalarm ausgelöst wurde, haben bei vielen Überlebenden dieser Zeit die Herzen unruhig geschlagen, so der Speeler Ortsbürgermeister Fred Kaduhr. Es fühlte sich an, als wäre es erst gestern gewesen.
Um 17:30 Uhr wurde auf dem Friedhof vom Ortsrat und der Freiwilligen Feuerwehr ein Kranz am Ehrenmal niedergelegt. Um 18:00 Uhr fand ein Gedenkgottesdienst in der Friedenskirche statt. Parallel mit dem Glockengeläut lief eine Präsentation mit Flugzeugen der alleierten Luftstreitkräfte und dem Abwurf von Bomben auf deutsche Städte. Im Übergang hierzu wurden die zerstörten Häuser in Speele gezeigt. Diese fünf Minuten vor Beginn des Gottesdienstes versetzten die Besucher in die Zeit von 1944 zurück. Dieser Gedenkgottesdienst war sehr emotional. Die Gestaltung wurde vom Ortsrat, Gem.Chor, KHV, Freiwillige Feuerwehr und der Kirche übernommen. Vorgetragene Berichte von mittlerweile verstorbenen Zeitzeugen machten deutlich, welch ein Schicksalstag dies in der Speeler Geschichte war. Dieser Tag brachte Leid, Elend, Ernüchterung und Verzweiflung. Die Zeitzeugin Gertrud Gerling wurde zitiert in ihrer Darstellung zum Schluss „doch heute wird wieder und wieder kaltblütig und überheblich mit dem Krieg gespielt. Manchmal ist es fast zum wahnsinnig werden. In der anschließenden Ausstellung in der Dorfgemeinschaftsanlage wurde noch viel aus diesen Tagen berichtet und ins Heimatarchiv übertragen. Die Bilder der zerstörten Häuser von einst konnten mit der jetzigen Zeit verglichen werden.